Die 1000 Fehler in der Projektleitung: 2
Entscheidungsgrundlagen
Projektleiter glauben oft, Entscheidungen seien immer sachbezogen. Das ist für sie auch richtig. Aber:
Projektleiter treffen Sachentscheidungen
Manager treffen Machtentscheidungen
Will sagen: Manager richten ihre Entscheidungen auch (die schlechtere nur) daran aus, wieweit es ihren Einflussbereich stärkt – oder zumindest ihre Macht nicht verringert. Projektleiter neigen dazu, diese Ebene auszublenden. Das ist nicht ganz falsch. Sie sind dann nur wie vor den Kopf gestoßen, wenn es sie auf Grund dieser verschiedenen Entscheidungsgrundlagen völlig zerbröselt. Der klassische Fall: Ihre Empfehlungen werden ignoriert und wenn es schief geht sind sie trotzdem schuld… Außerdem hält das Entwicklungsteam einen für völlig durchgeknallt weil man scheinbar unsinnige Entscheidungen „durchprügelt“.
Was soll man machen? Gegen die politische Entscheidung argumentieren? Klappt eher selten. Die Meinung nur halbherzig umsetzen? Auch schlecht – macht einen angreifbar. Bevor man sowas macht, sollte man die Geschichte besser gleich abblasen.
Sehr praktisch ist es, die beiden Ebenen auf mehrer Schultern zu verteilen – z.B. Projektleiter und Account Manager. Wenn das nicht geht, muss Plan B in der Schublade liegen. Man sagt dem Auftraggeber zu, dass man seine Richtung nach besten Wissen und Gewissen unterstützen wird, für den (unwahrscheinlichen Fall …) das es Probleme gibt könne man das Problem evtl. ja auch auf eine leicht andere Art lösen (nämlich so, wie man es selber schon die ganze Zeit wollte).
Vorteil: Erweist sich die „Managerentscheidung“ als richtig: Super, man ein sein Projekt umgesetzt. Gibt es Probleme zaubert die Manager Plan B aus der Schublade und beweist, dass er auch Kriesen managen kann.
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