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Nachtrag zur meiner Bundeswehr Geschichte

In meinem letzten Eintrag habe ich ja zum Besten gegeben, dass ich als Kriegsdienstverweigerer anerkannt wurde, da ich (Zitat) „eher einen Schaden als einen Nutzen für die Bundeswehr bedeute“. Als ich mir das Schreiben jetzt angeschaut habe, ist mir noch eine andere Passage aufgefallen.

Irgendwann im Laufe des Gespräches (was eher eine Demontage meiner Person war) meinte der Vorsitzende, meine Argumente seien so absurd, er verstehe gar nicht, welch krankem Geist das entstammen könne.

Man muss dazu wissen, dass er meine Aussagen auch gerne mal verdreht hatte. Beispiel: Ich habe in meiner Einleitung gesagt, dass ich nicht lernen möchte, wie man tötet. Er meinte, er würde das eben auf Tonband als Protokoll sprechen. Was sagt er: „Der Antragssteller sagt, die Bundeswehr sei eine Mörderbande“. Ich habe natürlich sofort widersprochen. Er fragte dann, ob ich in Bezug auf die Sache, wie man lernt zu töten das vielleicht auch mit der Mafia vergleichen könnte. Ich sagte nein, natürlich nicht. Natürlich gäbe es ja doch riesige Unterschiede. Klar, auch da lernt man zu töten. Was spricht er aufs Band: „Und ich sehe keinen Unterschied zu einer Mörderschule der Mafia“. Was hört man also auf dem „Protokoll“: „Der Antragsteller sagt, ich halte die Bundeswehr für eine Mörderbande und ich sehe keinen Unterschied zu einer Mörderschule der Mafia“.
Klingt unglaublich, aber ich schwöre, dass es genau so passiert ist.

Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich erzählen, dass ich auf eine Frage geantwortet habe, dass ich viel in Datennetzen unterwegs sei. Die Welt würde meiner Meinung nach immer mehr zusammen rücken. Und je besser andere Menschen kenne, desto schwerer sei es, sie zu töten. Auch würde das Konzept des gewaltfreien Widerstands (das ist die Lehrbuchantwort, was man denn mache, wenn jetzt ein Angreifer das Heimaltland besetzt) durch die immer bessere Vernetzung gut funktionieren.

Das war in Hinblick auf die aktuellen Vorgänge in Tunesien und Ägypten wohl nicht ganz falsch. Wir erleben eine Revolution, die über Twitter und Facebook groß geworden ist.

Dazu steht in meiner „Anerkennung“ auch etwas. Zitat „Wenn der Antragsteller mit einer völlig wirren Internetreligion argumentiert, ist dies selbst bei bestem Wohlwollen nicht nachvollziehbar“.

Gut, dass dieser Unfug der Gewissensprüfung durch Aussetzung der Wehrpflicht vorerst vorbei ist.

Der Fairniss halber muss ich allerdings sagen, dass ich beim Bund selber absolut fair behandelt wurde. Mein direkter Ausbilder war ein wenig sauer. Aber nur, weil ich ein guter Sportler war und er meinte, ohne mich würden sie weniger interne Wettbewerber gewinnen.

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