Projekterfolg
In der nächsten Woche geht mein aktuelles Projekt dem Ende zu. Diese Woche steht fest, dass es ein Erfolg war: Wir haben die meisten Projekte erfolgreich auf Eis gelegt.
Was vielleicht wie ein Scherz klingt, ist tatsächlich ernst gemeint. Der Kunde hatte in unseren Augen ein Problem: Es gab viel zu viele Projekte. So viele Projekte, dass ich der Überzeugung war, dass der Kunde sein Kerngeschäft in Gefahr bringen könnte.
Auch wurde damit sehr viel Zeit verschwendet. Oft ist es bessern, viele Dinge hintereinander, als parallel zu machen. Denn durch die Parallelisierung ergeben sich mit unter schmerzhafte Reibungsverluste.
Es gab also die Aufgabe, die Geschäftsführung davon zu überzeugen, viele Projekte und Ideen erstmal auf Eis zu legen. Das ist nicht ganz zu einfach, wenn viele dieser Ideen von der Geschäftsführung selber kommen.
Die Lösung orientierte sich an meinem Credo: „Maximale Transparenz“. Als erstmal die Fakten (zumindest die meisten) geballt auf dem Tisch lagen – also die komplette sehr umfangreiche Projektliste – wurde beherzt der Rotstift angesetzt und die Liste zusammengestrichen. Der Rest scheint machbar. Eigentlich ein schöner Projektabschluss.
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Das nennt sich „Schrumpfen, um Wachsen zu können“ — klingt oft wie ein Scherz, aber genau das passiert bei vielen Unternehmen, wenn Consultants in das Haus kommen.
Nur dieses Mal verlor dadurch wahrscheinlich keiner seinen Job, schließlich fehlte eher Manpower für alle die geplanten Projekte. Ich vermute, dass jetzt die Projekte sehr viel schneller vorankommen werden, alleine schon, weil es (psychologisch bedingt) einfacher ist 1-2 Projekte als 5 gleichzeitig zu verwalten.
Good job :)
Für mich klingt das eher für mich nach dem normalen Konzentrieren auf das Wesentliche und dem Priorisieren von Projekten (wegen Ressourcenmangel).
„schrumpfen um zu wachsen“ ist doch eher „turnaround cost cutting“ a la Marc: „Identify the 3-5 things that are consuming a lot of money and time and yet going nowhere, and kill those.“ und danach „Lay off a third of the workforce“…
Nun ja ich gehe davon aus, dass anschließend doch wieder eine paar der guten Ideen aus dem Sack geholt werden, sobald ein bisschen Zeit vergangen ist. Dann aber vielleicht stehen genügend Ressourcen bereit oder auch nicht…