Iran und Fußball WM
Gestern in den Tagesthemen: Der Kommentator fordert den Ausschluss des Iran von der Fußball WM.
Wenn ich mal ganz ehrlich sein soll, ist das zur Zeit meine geringste Sorge. Das die USA den Iran nach dem Irak schon länger auf ihrer Liste haben, ist – glaube ich – nicht unwahrscheinlich. Wenn Frau Rice den Iran als „Problem“ bezeichnet kann man seine Schlussfolgerungen ziehen. Auch der Irak wurde so genannt.
Was ich nicht verstehe: Durch seine jüngsten Äußerungen bettelt der Iranische Präsident ja quasi darum, angegriffen zu werden. Es ist ja auch nicht so, als ob er dadurch eine gute Verhandlungsposition aufbauen können. Keine Ahnung, warum er das macht. Wobei: Die USA haben sowohl Afganisthan, als auch Irak durch ihre unsagbar dämliche Art der Kriegsführung auf Jahre destabilisiert (ich will damit nicht sagen, es gäbe kluge Kriege; aber man sollte sich schon mal Gedanken machen ob Staaten, welche überhaupt keine Erfahrung mit Demokratie haben sich so ohne weiteres ein solches System überstülpen lassen…). Vielleicht spekuliert er gerade auf derartiges Chaos in der Region.
Das wäre der von den USA beschworene Domino-Effekt – leider nicht ganz so, wie die USA sich das vorgestellt haben. Aber gut, sie haben die Büchse der Pandorra geöffnet und jetzt ist es zu spät.
Aber um auf die WM zurück zu kommen: Nur mal angenommen, der Konflikt eskaliert und Israel wird da hinausgezogen. Jede Wette, dass es dann bei uns genug eifrige Politiker gibt die vorschlagen, auch – bzw. gerade – die Deutsche Armee müsse Israel beistehen. Wir haben schließlich eine historische Pflicht und einiges gut zu machen.
Langer Rede kurzer Sinn: Die Chancen stehen gar nicht schlecht, dass wir auf einen neuen Krieg mit deutscher Beteiligung zusteuern. Und diesmal nicht (Pseudo-)Friedenseinsätze wie bislang. Diesmal dürfen wir richtig mitspielen. Da wird die Fußball WM irgendwie nicht mehr soo wichtig.
Na ja, vermutlich irre ich mich. Bei den letzten drei Kriegen habe ich mich nicht mit meinen Vermutungen geirrt, aber diesmal liege ich – hoffentlich – komplett daneben…
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