Die Jagd nach den besten Köpfen, 2013 Edition
2007 habe ich einige Einträge bzgl. dem immer wieder aufkommenden Thema Mitarbeitersuche geschrieben. Wer sich nicht mehr genau daran erinner kann, hier sind sie:
Die Jagd nach den besten Köpfen Teil 1
Die Jagd nach den besten Köpfen Teil 2
Die Jagd nach den besten Köpfen Teil 3
Auf Grund meiner privaten Situation – als frischgebackener Vater – habe ich mich im Dezember 2012 bei ca.10 Firmen beworben. Ich dachte es sei eine gute Idee, mein Beraterleben aus dem Koffer zu beenden und sich eine „echte“ Stelle zu suchen. Ich halte mich für sehr gut ausgebildet und erfahren. Meinen ersten Arbeitsvertrag aus Softwareentwickler habe ich 1988 unterschrieben. Seit 1996 mache ich Internet-projekte. Mein letztes Projekt hatte ein dreistelliges Millionenbudget. Da müssten potentielle Arbeitgeber doch eigentlich zu finden sein. Ok, ich bin nicht mehr unter 30, aber ich muss auch nicht mehr bei einer hippen, jungen Agentur anfangen (das hatte ich schon früher)
Wenn man die Artikel der letzte Wochen liest, so scheinen die Arbeitgeber ja auch händeringend nach Mitarbeitern zu suchen. Ich persönlich habe bei Bewerbungen in der Vergangenheit immer eine einfach Regel angewendet: Wenn eine Firme den Bewerberprozess nicht im Griff hat, dann hat die viele andere Prozesse auch nicht im Griff.
Wenn man sich jetzt meine Erlebnisse anschaut, dann ist es kein Wunder, dass die Arbeitgeber aktuell solche Probleme haben.
Die Details, von 10 Bewerbungen:
– haben 6 Unternehmen keine Eingangsbestätigung geschickt
– hatten es 7 Unternehmen nicht nötig, mir innerhalb von 3 Wochen zu antworten
– 4 Unternehmen haben auch nach 2 Monaten nichts von sich hören lassen.
5 Unternehmen haben mich dann früher oder später zu einem Interview eingeladen. Von diesen 5 Unternehmen:
– hat ein (!) Unternehmen wirklich versucht, mich im Auswahlprozess fachlich zu prüfen
– haben 3 (nochmal !) Unternehmen mir ein Angebot gemacht, welches finanziell extrem weit unter dem war, was man nach der Stellenausschreibung erwartet hätte.
– genau ein Unternehmen hat sich die Mühe gemacht, und mir eine schriftliche Absage mit sehr netter Begründung (ich war zu teuer …) geschickt.
Alles in allem hatte ich das Gefühl, dass der Bewerberprozess in den meisten Unternehmen sehr viel unprofessioneller war, als ich es noch vor 10 Jahren erlebt habe, als ich nicht selbstständig war, wirklich erstaunlich.
Ach ja: Ich werde nun nach meiner Baby-Pause einer Internet-Agentur als Berater unter die Arme greifen und freue mich schon sehr auf die Aufgabe. Denn die Agentur liegt in der Nähe meiner Wohnung, ist Marktführer in ihrem Bereich, die Leute sind nett und die Arbeit dort macht Spaß.
‹ De-Mail und Neuer Personalausweis und osx De-Mail und Überwachung ›
Hoffentlich hast Du in Deinen Bewerbungen „Jagd“ und nicht „Jagt“ geschrieben ;-)
Argh …
Ich werde es nie lernen.
Wobei… http://de.wikipedia.org/wiki/Jagt
Aber wir wussten es ja, es gibt Stilldemenz auch bei Vätern :-) Und Glückwunsch zum neuen nach-der-Babypause-Job!
Das bestätigt wieder nur die ungeschriebene Wahrheit, dass Fachkräftemangel eine Mär ist und die Firmen primär auf die Gehaltsvorstellung achten.
Mit einem Kandidaten das Gehalt (oder z.B. eine Erhöhung nach der Probezeit) zu verhandeln, machen sich nur Wenige die Mühe. Man soll seine Bewerbung bitte gleich mit der Gehaltsvorstellung einschicken, damit der Personaler den Günstigsten rauspicken kann.
Eine Nennung des Mindesgehalts in der Stellenanzeige (was z.B. in Österreich bereits gibt) wäre (allein schon bei einem Fachkräftemangel) sinnvoller.