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Warum es so wenig gute IT-Projektleiter gibt

Schaut man sich den realen Projektalltag an, findet man erstaunlich viele mittelmäßige Projektleiter. Sehr viele Gründe für fehlgeschlagene Projekte wie z.B. „mangelnde Kommunikation“ lassen sich direkt auf den Projektleiter zurückführen.

Malcolm Gladwell hat in dem Buch Überflieger: Warum manche Menschen erfolgreich sind – und andere nicht einen möglichen Grund aufgezeigt.

In einem der ersten Kapitel wird die Theorie aufgestellt, dass man um in einem Bereich wirklich gut zu sein, ca. 10.000 Übungsstunden benötigt. Er führt hierfür einige Beispiele auf. So waren die Beatles zum Start ihrer Karriere keine gute Live-Band. Aber durch die Zeit Hamburg mit Auftritten von 1-10 Stunden, 7 Tage die Wochen wurden sie gut. Anderes Beispiel: Bill Gates hatte bereits sehr früh Zugang zu einem Computer und konnte so, anders als seine Altersgenossen, 10.000 Stunden am Computer ansammeln. Natürlich kann nicht jeder in jedem Bereich wirklich gut werden. Die Behauptung ist aber, dass man auf der anderen Seite ohne diese 10.000 Stunden keine Chance hat.

Folgt man dieser Idee, so ist auch ein Projektleiter nach 10.000 Stunden erst gut. Das sind bei 200 Arbeitstagen pro Jahr rund 6 Jahre – wenn man in einer Web-Agentur arbeitet natürlich nur 4 Jahre wegen der Überstunden.

In vielen Firmen dienen Projekte aber als Sprungbrett zu einer Karriere. Kaum ein IT-Projektleiter arbeitet wirklich 6 Jahre in diesem Job. Man macht einige Jahre Projekte und wird dann befördert – oder sucht sich eine andere Stelle.Außerdem wird man ja nicht zielgerichtet zum Projektleiter aufgebaut. Ich kenne genug Beispiele, wo der aufmüpfigste Softwareentwickler plötzlich Projektleiter wurde – einfach, weil der seine Klappe nicht halten konnte. Das ist sicherlich eine wichtiger Voraussetzung, aber es soll noch mehr geben …
Auch als reiner Berater bleibt man leider oft nicht lange genug dabei, um die 10.000 Stunden voll zu bekommen. Ganz im Gegenteil: Wer nach 10 Jahren „immer noch“ Berater ist, hat ja seine Karriere versaut (was natürlich großer Blödsinn ist).

Das ist natürllich eine klasse Werbung, warum man auf uns externe Projektleiter zurückgreifen soll. Die meisten von uns lieben nicht nur ihren Job, sondern haben die 10.000 Stunden locker hinter sich :-)

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