Auch ein Weg, Zeitpläne einzuhalten
Das Projekt war bislang nicht gerade ein Erfolg. Es war der X. Versuch und ich bin jetzt der 4. oder 5. Teilprojektleiter. Projektlead sitzt in einem anderen Land.
Die Testphase macht sehr wenig Spaß. Die lokalen Tester haben noch nie etwas von automatisierten Tests gehört. Jede Nacht wird die Datenbank gelöscht. Es dauert alleine 3 Stunden, die Testdaten wieder einzuspielen.
In 3 Tagen soll laut Terminplan die Testphase abgeschlossen sein. Ich habe aber im Bugtracking-System noch ziemlich viele Fehler. Trotzdem reported die Gesamtprojektleitung an die Geschäftsleitung, dass man die Testphase fristgerecht beenden wird und zu diesem Zeitpunkt – wie von der QS gefordert – keine Fehler mehr im Bugtracking-System seien.
Ich gebe zu, dass ich schon innerlich aufgegeben habe. Ich bin echt mal gespannt, wie das funktionieren soll.
Die Lösung 3 Tage später:
Ich rufe das System auf und: Kein einziger Fehler mehr drin. Ich bin verwirrt. Frage an das Projektteam:
„Habt ihr alles erfolgreich getestet?“
Antwort: „Nein“
„Aber, warum sind denn keine Fehler mehr zu sehen?!?“
„Die Zentrale hat alle Fehler gelöscht um so gegenüber der Geschäftsführung Erfolg melden zu können“
„Ha??? Die Fehler sind doch noch drinnen“
„Yepp“
„Und nächste Woche soll die erste Installation statt finden“
„Yepp“
„Aber die wird dann doch verschoben, oder?“
„Nope“
Manchmal bin ich so müde …
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Du arbeitest nicht zufällig für Microsoft? *duck*
Und dann wundern die sich über frustrierte Mitarbeiter.
„Known bugs“ (wenn wir das mal euphemistisch so nennen wollen, da ich darunter eigentlich Fehler verstehe, die nicht kritisch sind) sind das eine. Was noch nervt sind Firmen, die online gehen, wenn zu den Bugs auch noch grobe Mängel beim Content kommen: ein besonders nervendes Projekt war ein Verzeichnis, bei dem nicht nur einige wirklich relevante Firmen gefehlt haben, sondern auch die Angaben der meisten falsch waren, weil die Daten fast ein Jahr alt waren und nicht mehr aktualisiert wurden… :-(
[…] Sven Rimbach erzählt frustriert die Anekdote, wie man zu einem “effektivem” Testmanagement gelangt: Der einfachste Weg ist es, die Fehlerdatenbank zu löschen… […]