Guerilla Projektmanagement

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Große Agenturen mit kleinen Aufträgen

Wir schreiben das Jahr 2007. Das Internet basiert auf CSS. Das ganze Internet? Nein! Eine kleine Agentur aus einer großen Stadt leistet tapfer Widerstand.

… und liefert mir als Ergebnis eines Auftrages zur Erstellung von 3 HTML Seiten ein Table-Design. Wobei noch nicht mal das stimmt. Es sind einfach grob geschnittene Grafiken – was halt dabei herauskommt, wenn man einen Generator über eine Grafik jagd. Argh!!! Man, bin ich sauer. Mein kompletter Zeitplan ist jetzt Grütze.

Schade, in der Vergangenheit hatte ich einige (auch größere) Projekte zur allgemeinen Zufriedenheit mit denen durchgeführt. Das hier war jetzt unterirdisch. Aber bei solchen Dingen verhandel ich nicht mehr viel. Gute Internetagenturen gibt es genug. Also verbuche ich die Kosten unter „Erfahrung“.

Oftmals passieren solche Dinge, wenn eine Agentur größer wird (ohne das ich dies in diesem konkreten Fall unterstellen möchte). Sowas habe ich auch schon in Agenturen erlebt, in denen ich selber gearbeitet habe:
Wenn man klein ist, ist jeder Auftrag wichtig und man ist mit Herzblut dabei. Ein guter Chef kennt die goldene Regel des Mittelstands: Der kleine Kunde von Heute ist der Großauftrag von Morgen.

Durch diesen Einsatz wird man erfolgreich und schon gibt es ein Problem: Es gibt mehr Kundenprojekte als Mitarbeiter. Also muss man priorisieren und rotzt den kleinen Auftrag nebenbei mal eben so dahin. Schließlich ist die Banner-Kampagne des großen Kunden doch viel wichtiger. Ergebnis: Der kleine Kunde ist sauer und probt den Aufstand. Also muss nachgearbeitet werden. Dies geht zu Lasten des großen Kunden – der ist auch sauer.

Mehr noch: Eigentlich kann man kleine Aufträge gar nicht mehr vernünftig bedienen. Die Kostenstruktur erlaubt das nicht mehr. Es geht ja nicht, dass man einen Auftrag durch Grafiker&Praktikant alleine durchführen lässt. Jetzt gibt es ja Strukturen: Projektleiter, Chefgrafiker,Reinzeichner, 3 Praktikanten usw. usw. Das kostet. Klar, das sichert auch die Qualität, aber es kostet.

Was ist die Schlussfolgerung? Soll man als Agentur ab einer bestimmten Größe besser keine kleinen Aufträge mehr annehmen? Vielleicht. Vielleicht sollte man sich auch die Möglichkeit sichern, kleine Aufträge ohne große Struktur (und damit zu geringeren Reibungsverlusten) abzuwickeln. Warum soll sich der Junior-PM nicht daran versuchen. Das sagt man dem Kunden offen und gibt es gleichzeig einen vernünftigen Preis.

Egal. Man muss auch mal Pech haben.

Ach ja, ich habe jetzt übrigens ein Jobangebot:
Gesucht wird ein HTML’er, der kurzfristig 3 Grafiken in ein sauberes CSS-Design umwandelt. Wer Zeit hat, kann sich gerne per Mail bei mir melden …

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