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SabineChristiansen und der Jugendschutz

Gerade habe ich eine kleine Frühstückspause gemacht und dabei den Fernseher abgeschaltet. Auf MDR lief die Wiederholung von Christiansen. Ich schaue das nicht – und wenn sie wie gerade über das Verbot von „Killerspielen“ sprechen, schaue ich es erst recht nicht. Trotzdem habe ich herzhaft gelacht. Weil:

Die Redakteure hatten eine gute Idee. Sie wollten die Zuschauern mal zeigen, was diese „Killerspiele“ denn eigentlich sind und haben auf Monitoren im Hintergrund Spielszenen von Ego-Shootern gezeigt.

Nun ist das mit den Ego-Shootern in Deutschland so: Wenn bei einer Spielfigur zuviel Blut fließt und/oder es zu realistisch aussieht, bekommt das Spiel keine Freigabe ab 16, sondern höchstens ab 18 (das nennt sich dann „Keine Jugendfreigabe“). Die Redakteure bei Christiansen wollten es aber mal so richtig krachen lassen. Also haben sie ein Spiel gezeigt, bei dem mit jedem Treffer ordentlich Blut spritzt.

Darüber hinaus haben die meisten aktuellen Ego-Shooter eh‘ die Einstufung „Keine Jugenfreigabe“. Dies lässt sich einfach unter www.usk.de nachschlagen.

Was ist also passiert: Montag um 10:15 zeigt die ARD Szenen aus Spielen, welche Jugendlichen nicht zugänglich gemacht werden dürfen. Diese Freigabe bedeutet (Quelle usk):

Der Inhalt ist geeignet, die Entwicklung von Kindern und Jugendlichen zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu beeinträchtigen

. Eigentlich müsste man die jetzt anzeigen.

An statt also mal darüber zu sprechen, dass bei dem Amokläufer von Emsdetten die Eltern ihre Aufsichtspflicht verletzt haben, in dem sie ihm Zugang zu nicht freigegebenen Spielen gegegen haben, macht die ARD Vormittags quasi Werbung für diese Spiele.

So langsam platzt mir echt der Kragen. Offensichtlich läuft bei und irgendetwas falsch. Es gibt Menschen, die so verzweifelt sind, dass sie sich und ihr Umfeld in den Tod reißen wollen. Und das Ergebnis: Die Medien geilen sich an eine Pseudodebatte über Killerspiele auf.

Das ist keine empirische Untersuchung über den Zusammenhang zwischen solchen Spielen und realer Gewalt gibt? Egal! Es reicht doch, wenn man ständig behauptet, solche Spiele würden die Hemmschwelle senken. Das hat man schließlich auch jahrelang bei Horrorfilmen behauptet.

Aktuelle echte Untersuchungen zeigen jedoch, die Verbrechensrate sinkt! Hier eine aktuelle Studie

Hier mal ein Beispiel aus einem anderen Bereich:
Viele Kampagnen behaupten, Pornos seien schädlich. Männer würden ein falschen Bild von Frauen bekommen und sie als allzeitbereite Fickmaschinen sehen. Beispiel: PorNO
Es gibt jedoch Untersuchungen die zeigen, dass mit steigendem Konsum von Pornographie die Zahl der Vergewaltigungen sinkt. Hier mal ein Text. Und hier noch einer

Zu der Diskussion um Verbote ein abschließenden Statement meines Vaters:

Wenn es verboten ist, ist es erst recht interessant

One thought on “SabineChristiansen und der Jugendschutz

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