Guerilla Projektmanagement

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2 Bücher

Ich lese meistens mehrere Bücher parallel. Manchmal findet man unbeabsichtigt interessante Parallelen.

Buch 1: Wir nennen es Arbeit.
Buch 2: iWoz – die Lebensgeschichte des Apple I Erfinders.

Wir nennen es Arbeit ging mir zeitweise richtig auf die Nerven. ich mag es einfach nicht, wenn mir jemand ständig beweisen will, wieviel tolle Bücher er doch gelesen hat. Wie auch immer. Eine Kernaussage des Buches ist, dass klassische Firmenstrukturen nicht ideal für Wissensarbeiter sind. Allerdings kann man über die Schlussfolgerung, dass man besser in gar keiner Firma arbeiten solle, geteilter Meinung sein. Ich glaube schon, dass es Firmenstrukturen gibt, welche auch für Wissenarbeiter funktionieren.

Die im Buch beschriebene Arbeitsweise sieht – vereinfacht beschrieben – so aus: Man lebt am Rande des Existenzminimums und „arbeitet“ statt im Büro in einem Cafe mit WLAN. Dazu kann ich nur auf „Zen und die Kunst ein Motorrad zu warten“ verweisen: „Wenn du in eine Motorradwerkstatt gehst und es läuft ein Radio: geh wieder raus! Die Leute lieben nicht ihre Arbeit. Sie müssen sich offensichtlich von ihrer Arbeit ablenken lassen“. Wenn jemand also seine Arbeit so sehr verachtet, dass er dafür in ein Cafe gehen muss … Wer sich richtig, also wirklich richtig, auf seine Arbeit konzentriert, vermeidet absolut jede Ablenkung – und geht danach ins Cafe.

Bei iWoz gibt es auch einen Tipp. Und der ist befreit von dem ganzen Geschwafel, trifft aber den gleichen Punkt: „Wenn du als Ingenieur wirklich etwas erschaffen willst, arbeite alleine!“. Wirklich gute Arbeit wird nicht durch Komitees geleistet, sondern durch einzelne Personen.

Das bedeutet allerdings nicht, dass man nicht in einer Firma arbeiten soll. Wenn man eine Firma gefunden hat, die einem alle Freiheiten gibt, jedoch die Routine von einem fernhält, umso besser.

2 thoughts on “2 Bücher

  • Great Gonzo sagt:

    Antithese 1:
    Wie soll ein einziger Ingenieur / Entwickler 1500 Manntage in 2-3 Monaten ableisten? Bei großem Aufwand lohnt sich vielleicht doch eher die Arbeit im Team, oder?

    Antithese 2:
    Wer zusätzlich zu seiner normalen Aufgabe auch noch Musik hören mag, scheint geistige Kapazitäten frei zu haben und nicht mental am Anschlag zu arbeiten. Das spricht für eine entspanntere, gemäßigtere und dadurch womöglich auch fehlerfreie arbeitsweise. Interessanterweise läuft auch in vielen Krankenhaus-OP Musik zur allgemeinen Beruhigung.

    Antithese 3:
    Kreative Menschen haben schon immer die nähe zu Cafes und Bars gesucht, um ihren Gedanken mehr Raum zu bieten. Aus eigener Erfahrung kann ich nur dazu raten, auch mal zur Ideenfindung oder kollektivem Brainstorming das Cafe an der Ecke anstelle des Meetingraumes mit Beamer, Konferenzanlage und Videosystem aufzusuchen.
    Die Übergänge zur (ineffektiven) Trendbewegung sind aber durchaus fließend: http://magazine.web.de/de/themen/lifestyle/leben/gesellschaft/3145942.html

  • Sven Rimbach sagt:

    Zu 1:
    Stimmt. Ansonsten bräuchte man ja auch keine Projektleiter mehr und ich hätte keine Jobs…
    Es ist auch etwas anders gemeint. Der originale Kreativprozess sollte bei möglichst wenig Personen sein. Die Produktion können später 3000 Menschen durchführen.
    Du brauchst aber keine 1000 Ingenieure.

    Zu 2:
    Da habe ich ein einfaches Gegenargument:
    Löse 100 Addieraufgaben auf Zeit. Einmal mit, einmal ohne laute Musik.
    Wann bist du schneller? Wann machst du weniger Fehler?
    Es gibt kaum Leute, die bei dem Versuch nicht ohne Musik besser abschneiden.

    Zu 3:
    Keine Frage, zur Ideenfindung sollte man definitiv andere Eindrücke sammeln (http://www.guerilla-projektmanagement.de/index.php/archives/2006/08/04/kreativ-durch-assoziation/)
    Aber das bedeutet ja nicht, dass ich das Cafe mit meinem Büro verwechsel …

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