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Entscheidungsgrundlagen von Beratern

Vergleicht man die Vorschläge und Ideen externer und interner Mitarbeiter hat man oft das Gefühl, dass externer Berater oft einen Schritt weiter gehen, als die internen Mitarbeiter. Ihre Ideen scheinen etwas mutiger zu sein.

Das führt in manchen Firmen zu der – leider falschen – Schlussfolgerung, man habe halt keine guten Mitarbeiter und es sei viel schlauer, wenn man die externen Berater möglichst lange behält. Quasi als Ersatz für interne Mitarbeiter.

Die Grund, warum wir Berater manchmal auf anderer Ideen kommen, liegt jedoch ganz woanders: Wir können befreiter aufspielen.

Der interne Mitarbeiter muss sehr viele Faktoren bei seinen Überlegungen berücksichtigen. Wie wirkt sich die Entscheidung auf die Karriere aus? Schade ich mit der Maßnahme der Firma? Was passiert ist 5/10/15 Jahren? Was denken meine Kollegen über mich?

Der externe Berater hat es einfacher: Er macht einen Vorschlag. Wird der Vorschlag nicht angenommen und es geht etwas schief kann er immer sagen „hättet ihr mal auf mich gehört“. Wir der Vorschlag angenommen und es funktioniert ist er der Held. Funktioniert es nicht, wird er zwar vermutlich den Auftrag verlieren, aber selten seinen Ruf so nachhaltig schädigen, dass er keinen neuen Auftrag findet. Er hat also viel weniger Konsequenzen zu befürchten und muss mit den Ergebnissen nicht selber leben. Wenn die Firma in die Pleite beraten wurde, ziehen die „Beraterzecken“ weiter.

Oder anders ausgedrückt: Müssten Architekten in allen ihren Entwürfen selber leben, sähen Häuser anders aus.

Wenn man das im Hinterkopf behält, fällt es vermutlich einfacher, gute von schlechten Beratern zu trennen:

Wirklich schlechte Berater spielen eh‘ nur Berater-Theater. Sie sagen dem Kunden, was er eh‘ hören möchten. Neue Ideen: fehlanzeige. Solche Leute sind eine Plage. Erinnert ihr euch noch an eure Schulzeit? Da gab es in der Klasse immer diesen Schleimer. Er hat nie selber was gewusst, sondern einfach nur das zusammengefasst, was die 5 Schüler vor ihm gesagt haben. Und die meisten Lehrer sind darauf reingefallen. Oh man, die habe ich diese Typen gehasst. So sind schlechte Berater.

Der bessere Berater wiederspricht seinem Kunden wenn es nötig ist und versucht ihn zu seinem besten zu beeinflussen.

Gute Berater sind bereit auch in dem Haus zu leben, das sie gebaut haben. Wenn ein guter Berater eine CRM Lösung designed, wird er vielleicht selber mal eine Woche im Call-Center zubringen um zu schauen, ob das alle so klappt, wie er sich das vorstellt.

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