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Veränderungen

„Die Black Eyed Peas waren viel besser, bevor die blonde Schlampe dazu kam“

Menschen mögen keine Veränderungen. Wir behaupten zwar immer, wir seien für Veränderungen. Aber in Wirklichkeit wollen wir, dass alles um uns herum hübsch so bleibt, wie es immer war. Es ist zwar nicht ideal, aber man kennt es. Unbekanntes führt zu Angst.

Dummerweise ist es aber genau der Job von uns Beratern: Dinge zu ändern. Das führt uns – und vor allem unsere Auftraggeber – in eine Zwickmühle. Wir sollen Dinge verändern, aber es soll bloß nichts anders werden.

Eine Möglichkeit aus der Nummer mit heiler Haut wieder herauszukommen ist es, erst gar keine großen Veränderungen anzukündigen. Auch wenn am Ende kein Stein mehr auf dem anderen liegt, nur keine Hektik erzeugen: „Im Prinzip sieht es ja gut aus, wir müssen nur hier und dort ein paar Kleinigkeiten ändern, dann läuft das schon“.

Das in so ungefähr wie beim Arzt wenn er sagt „Es könnte jetzt vielleicht ein wenig weh tun“. Hat jemand schon mal von einem Arzt gehört, es würde jetzt richtig übel werden? Natürlich nicht. Das merkt man ja auch selber schon früh genug. Selbst wenn der Zivi die mit Mehl besteute Brandwunde mit der Bürste reinigen muss: „So, das wird jetzt ein wenig unangenehm werden“.

Ganz fatal ist es für einen Berater, einen kompletten Richtungswechsel vorzuschlagen. Hier greift eine 80/20 Regel: Egal, worum es geht. Jede Lösung muss zu 80% aus Bekanntem bestehen. 20% dürfen neu und unbekannt sein.

Wenn also der Berater das nächste Mal sagt, im Prinzip müsste man das Projekteam nur an der ein oder anderen Stelle ein wenig unterstützen meint er vielleicht „Das ist eine Horde von unfähigen Trotteln die ich jetzt erstmal ordentlich einnorden werde“…

3 thoughts on “Veränderungen

  • Great Gonzo sagt:

    Das Gehirn hat ein mittleres Gewicht von 1.245 g bei Frauen und von 1.375 g bei Männern. Den meisten Platz nimmt das Großhirn ein, das aus zwei Hälften besteht, die durch den Balken miteinander verbunden sind. In der linken Hirnhälfte sind z.B. Sprache, Umgang mit Symbolen und Sequenzen (Mathematik, Musik) sowie Denkprozesse verankert, in der rechten Hemisphäre visuell-räumliche Wahrnehmung, Gefühle, Kreativität, Fantasie und Körperkoordination. Männer mögen wohl mehr Gehirnmasse haben, nutzen aber verstärkt nur die linke Gehirnhälfte – Frauen setzen hingegen beide Hemisphären gleichmäßiger ein.

    Änderungen bedeuten auch immer neues Lernen. Neues Lernen führt zwangsweise zur Neubildung von Synapsen. Dies ist ein mit zunehmendem Alter auch zunehmend Energieintensiver Prozess. Dies ist den meisten Menschen nur unterbewusst bekannt. Aber Anstrengungen versuchen wir alle ebenso wie Schmerzen zu vermeiden.

    Du kannst Änderungen am ehesten positiv durchsetzen, wenn Du eine Belohnung für die Anstrengung in Aussicht stellst.
    Während in den ersten zehn Lebensjahren das Lernen leicht und sehr schnell vonstatten geht, verlangt es in den folgenden Jahren immer mehr Anstrengung. Es gibt immer weniger überzählige, unbenutzte Synapsen; die Bahnen, in denen der Jugendliche oder Erwachsene denkt, sind in der Kindheit bereits grob festgelegt worden. Gänzlich neue Verbindungen zwischen Neuronen werden eher selten hergestellt. Das Gehirn hat eine bestimmte Struktur ausgebildet, von deren Art abhängt, in welchen Bereichen das Lernen leichter oder schwerer fällt. Ist z.B. ein Kind bilingual aufgewachsen, eignet es sich schneller eine dritte oder vierte Sprache an; hat es bereits im Kleinkindalter musiziert, wird es eher im Musikunterricht brillieren. Je vielfältiger und breiter die in der Kindheit ausgeprägte Struktur des Gehirns ist, umso mehr Bereiche gibt es, in denen der Jugendliche oder Erwachsene Fortschritte machen kann.

  • Flo sagt:

    Diese Strategie finde ich gerade bei Ärzten ziemlich ungeschickt. Sie büßen dadurch an Glaubwürdigkeit ein. Da sie einem eh nicht sagen, wenn etwas richtig wehtun wird, kann es eigentlich jederzeit passieren… das fördert unnötige Ängste.

    Ich glaube, auch bei Beratern kann das zum Problem werden.

  • Andreas sagt:

    Ich dachte, die Aufgabe der oben beschriebenen Beratern sei es eher, das herauszufinden was jeder schon kennt, es dann vorzuschlagen und umzusetzen, damit man hinterher im Unternehmen die Schuld dafür auf einen Externen schieben kann? .-)

    Aber mal im Ernst: Es gibt meiner Meinung nach kein Patentrezept, wie man Veränderungen „richtig“ kommuniziert. Das hängt neben dem Unternehmen auch von der Aufgabenstellung und den betroffenen Menschen ab.

    Ich bin bisher gut damit gefahren auf Untertreibungen und Übertreibungen zu verzichen. Allerdings musste ich auch lange einen Arzt suchen, der mir gegenüber weder übertreibt, noch untertreibt, sondern eine realistische Abschätzung abgibt.Und jedesmal, wenn seine Abschätzung zutrifft, wird er für mich glaubwürdiger.

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