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Schallplatten

Vier Umzüge lang habe ich sie mitgeschleppt, meine Plattenkisten. Immer wieder geflucht, aber was soll ich machen?

Wegwerfen? Doch wohl nicht! Bei Ebay verkaufen? Zu Umständlich! Also habe ich tapfer die Kisten in jeder neuen Wohnung in eine einigermaßen trockene Ecke gestellt und sie bis zum nächsten Umzug vergessen. Wer braucht Schallplatten, wenn man seine CD’s eh‘ schon alle digitalisiert hat?

Jetzt war es soweit: Für die neue Wohnung habe ich einen Plattenspieler angeschafft. Nix dolles, aber jemand der wie ich mit einer „Schneider Team 24“ Anlage aufgewachsen ist hat auch keine riesigen Ansprüche.

Also los. Den Plattenspieler an den neuen AV Reciever (Yamaha RX-V 659) angeschlossen und nachgedacht: Womit fange ich an? Klare Entscheidung: Led Zeppelin „The Song Remains The Same“.

21…22… Wow! 2. Versuch, Genesis „Nursery Cryme“: Dafür hätte ich die Kisten noch 10 weitere Umzüge geschleppt.

Alleine das Ritual des Plattenauflegens weckt Erinnerungen (Vorsicht aus der Schutzhülle nehmen, die Platte im Licht drehen und nach Kratzern suchen, auflegen, Staub abwischen, starten): Ja, Musik war mal wichtig. Musik hatte mal eine Bedeutung. Die richtige Platte konnte über Freundschaft oder Ablehnung entscheiden. Platten waren wichtig. Noch heute weiß ich, dass [der Name soll nicht genannt werden, aber du weißt schon das du gemeint bist, Frank] meine neue Pink Floyd ausgeliehen und dann auf die Hutablage seines Autos gelegt hat. Ergebnis: eine total verwellte, unbrauchbare Platte. Sowas vergisst man nie…

Ok, jetzt der finale Test: Chick Corea „Children’s Songs“. Ich habe LP und CD. Also spiele ich beides parallel und vergleiche.

Ergebnis: Wer braucht CDs?

4 thoughts on “Schallplatten

  • Nicolas Kübler sagt:

    Hehe das Zeitalter der runden Medien wird zu Ende gehen, wenn man heute SD, etc. betrachtet. Deutlich wird erkennbar, dass Speicher noch nie so klein waren. Klar sind CDs und noch viel mehr Platten sehr edel und spiegeln viele Emotionen wieder, aber sie sind, wie du bei jedem Umzug bemerkt hast, sehr groß und umständlich. Aber schließlich legt man nicht eine Platte auf um Musik zu hören, sondern um über alte Zeiten nachzusinnen und sich der Welt von damals hinzugeben. Im Marketing spricht man dort von Zusatznutzen, denn Musik lässt sich heute schließlich sehr viel einfacher mit besserer Qualität digital hören. Aber es hat einfach Stil Platten zu besitzen und im richtigen Moment hervorzuholen :)

  • fjodo sagt:

    Hättest Du über die PinkFloyd-Platte nicht geschrieben, ich hätte es hier auf jeden Fall erwähnt ;-) Ja, es war gottverdammt meine Schuld, aber ich steh zu meinem Fehler. Soetwas vergisst man nie! (Und da fallen mir wieder die Geschichten mit diesem alten Audi 100 und den Fahrten zum Skifahren ein und dem Hammer und dem Anlasser und dem Asi-Park und…)
    Und ausserdem: Auf den Platten-Covern konnte man noch alles gut lesen. Da hatte man noch so etwas wie Kunst in der Hand. Bei CDs fehlt dieses Flair schlichtweg.

  • Anja sagt:

    Und Svens Freude über den neuen Plattenspieler ging jäh zuende, als ich meine alten Platten rausholte. Hätte er das vorher gewusst, hätten wir sicher keine gemeinsame Wohnung…

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