Entscheidungsfindung im Projekt
Entscheidungsfindung finden bei uns Menschen auf verschiedenen Ebenen statt. Zuerst steht die Sachebene. Wir bilden uns auf Basis der verfügbaren Informationen ein Urteil. Wenn mehrere Menschen an einer Entscheidung beteiligt sind, existiert jedoch noch eine soziale Ebene.
In jeder Gruppe gibt es das Alpha-Tier, den Außenseiter, den Mitläufer etc. Je nachdem, welche Rolle wir in einer Gruppe einnehmen, beeinflusst dies unsere Entscheidung. Wenn der dominante Teamleiter eine Meinung hat, wird der ein oder andere vielleicht kein Verlangen verspüren, zu widersprechen. Hat ja eh‘ nie was gebracht und warum sollte man sich unnötigt Stress machen. Andere Leute möchten einfach jemandem gefallen und schließen sich so dessen Entscheidung an. Vielleicht bin ich auch nur anderer Meinung, weil ich mit dem Menschen ein persönliches Problem habe und prinzipiell wiederspreche. Solche Einflüsse existieren sowohl bewusst, also auch unbewusst.
In vielen Situationen können wir solche „Störfaktore“n aber nicht gebrauchen. Wir wollen die ehrliche Meinung der Beteiligten kennen. Angenommen, wir führen ein Bewerbergespräch. Ich nehme als Teamleiter noch einige Entwickler hinzu. Ich finde den Bewerber gut, die Entwickler nicht. Kann ich sicher sein, dass die Entwickler ihre ehrliche Meinung sagen? Das muss noch nicht einmal etwas mit einem schlechten Verhältnis untereinander zu tun haben. Wir Menschen sind soziale Wesen und lassen uns oft beeinflussen ohne das wir das selber überhaupt merken.
Lösung 1: Spontanes Feedback. Der Bewerber verlässt den Raum. Die Anwesenden werden aufgefordert, ihr Urteil spontan und gleichzeitig zu fällen: „Daumen hoch“, oder „Daumen runter“. Das liefert oft erstaunliche Ergebnisse.
Lösung 2: anonyme Wahl. Es hat seinen Grund, warum wir bei wichtigen Wahlen unsere Stimme anonym abgeben dürfen. Wenn man bei einem Workshop ehrliches Feedback möchte: DIN A6 Karten raus und jeden seine Meinung aufschreiben lassen.
Um Missverständnisse zu vermeiden: Ich halte Projektarbeit für keine basisdemokratische Veranstaltung. Am Ende des Tages steht eine Entscheidung und diese muss durch eine verantwortliche Person vertreten werden. Bei der Entscheidungsfindung jedoch sollten – wenn möglich – viele Personen beteiligt sein.
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Um Entscheidungsfindungen in Projekten erfolgreich treffen zu können sende ich hiermit einen Verweis auf folgenden Link:
http://technonick2xlc.te.ohost.de/TQM_Barlozek.htm
Hier findet man Grundsätzliches, um qualitativ richtige Entscheidungsalternativen entwickeln zu können.