Guerilla Projektmanagement

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Projekt 06 – Sturm am Horizont

Es gibt ja mehrere Arten von Projekten:
1) Projekte, die ohne irgendwelche Probleme „mal eben“ erfolgreich beendet werden. Sieht keiner, stört niemanden.
2) Projekte, die an der ein oder anderen Stelle haken. Wenn man solche Projekte durch schwieriges Fahrwasser erfolgreich führt, kann man sicher sein, dass es eine gewissen Sichtbarkeit bekommt.
3) Projekte, die ganz ganz tief in der Kriese stecken. Irgendwann ist es dann soweit. Niemand möchte mehr dabei sein, wenn der Damm bricht. Niemand möchte allerdings auch als erstes fliehen. Also warten alle ab und ziehen sich gaaaanz langsam zurück. Sobald jemand als erstes die weißes Fahne hochhält hört man das kollektive aufatmen: „Wie ärgerlich. Also mein Teilbereich hätte es ja geschafft, aber Kollege Y hat sich leider als Showstopper erwiesen“.

Das Problem: Solange ein Projekt noch viele Beteiligte hat, merkt niemand, wenn sich jemand davon stielt (kein Scherz: Ich habe gestern erst gemerkt, dass ein Kollege seit einem Monat gar nicht mehr in der Firma ist…). Irgendwann fällt es aber auf. Und das werden alle plötzlich vorsichtig. Niemand will etwas falsches sagen. Statt Projektinhalte ist jetzt die Projektpolitik bestimmend. Klar, der Eisberg ist dicht vor uns, aber vielleicht kann ja ein plötzlicher Hitzeeinbruch alles retten.

Kann man solche Projekte noch retten? Ja, kann man. Nicht mit 100% Garantie, es kann jedoch klappen. Aber meiner Meinung nach nicht mehr aus eigener Kraft. Die einzige Chance ist es, sich externe Hilfe zu holen. Jemand, der noch nicht tief in der Projektpolitik steckt und völlig nüchtern die aktuelle Situation analysieren kann. Jemand, der den ständig aufkommenden Verweisen von wegen „historisch gewachsen“ völlig emotionslos gegenübersteht. Durch diesen neuen Wind lassen sich oftmals Probleme unerwartet lösen. Und wenn der 3. Berater das Projekt wegen Hoffnungslosigkeit ablehnt, ist das ja auch ein Ergebnis …

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