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Bauchgefühl

„Schau dir mal die Architekturskizze an und sag‘ was“. „Hmm, kommt mir irgendwie komisch vor. So spontan glaube ich nicht, dass das so richtig ist“.

Intuition in einer Branche in der Metriken das höchste Gut sind? Bauchgefühl wo man doch sagt, „was man nicht messen kann, kann man auch nicht steuern“? Gerade dort! Intuition basiert schließlich unter anderem auf Erfahrung. Wenn ich schon 5000 Tafeln Schokolade gegessen habe, kann ich spontan sagen, wielange ich brauche, um eine Tafel zu essen. Ich kann auf dieser Erfahrung basierend sehr schnell schätzen, wie lange ich für zwei Tafeln bräuchte. Und ich kann spontan sagen, dass ich keine 4 Tafeln schaffe ohne mich übergeben zu müssen. 3 Tafel ist eine Grauzone in der mein Bauchgefühl versagt und ich es mal austesten müsste – dann hätte ich ein neues, sehr echtes Wissen über mein „Bauchgefühl“ nach 3 Tafeln Schokolade

Nichts anderes passiert bei Projektentscheidungen aus einem Bauchgefühl heraus. Wenn ich aus 10 vergleichbaren Projekten weiß, dass sie 100 Personentage benötigt haben, ist eine Abschätzung von 40 Tagen eine kritische Betrachtung wert.

Leider haben wir in vielen Situationen verlernt, diesem Bauchgefühl zu vertrauen. Wir sagen uns zwar häufig im Nachinein, dass uns dieses oder jenes schon von Anfang an so gedacht haben, aber es kommt im Meeting irgendwie schlecht, wenn man Zweifel mit seinem Bauchgefühl begründet (es sei denn, man hat sich einen sehr, sehr guten Ruf erarbeitet…).

Ich glaube, Intuition kann man üben. Vorschlag: Bevor man eine Aufwandsabschätzung mittels Function-Points durchführt (oder welche Methode auch immer), einfach mal eine spontane Schätzung aufs Papier schreiben. Anschließend schauen, wie sehr sich die beiden Schätzungen unterscheiden.

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