1000 Fehler in der Projektleitung: 18
Ich will von meinem Team gemocht werden Wenn du geliebt werden möchtest, kauf dir einen Hund!
Projekt- und Teamleiter neigen gerne zu extremen. Entweder sie machen auf harte unerbittliche Führung und sind unausstehlich, oder sie versuchen sich in Kuschelrethorik – und sind auch unausstehlich. Beide Verhaltensweisen entstehen aus Unsicherheit und manchmal auch falschen Prioritäten.
Natürlich ist für keinen von uns der Gedanke angenehm, dass sein Team einen hassen könnte. Man verbringt einen großen Teil des Tages miteinander – und dies meistens auch noch unter mehr oder minder starken Stress. Da ist es nur naheliegend, dass man sich um eine möglichst angenehme Arbeitsumgebung sorgt. Teamleiter bekommen aber nicht ihr Geld dafür, dass sie ihr Team zu ihren besten Freunden machen. Die erste Aufgabe eines Teamleiters ist ganz ganz einfach: „Wo ich bin, ist vorne“. Projektmitarbeiter erwarten von ihrem Teamleiter klare Ansagen – das ist nämlich ihr Job. Rumeiern und keine Entscheidung treffen kann jeder, dafür braucht man keinen Teamleiter.
Kollegiales Führen bedeutet nicht, Entscheidungen basisdemokratisch zu treffen. Es bedeutet auch, klare Grenzen zu setzen. Jeder Mitarbeiter hat das Recht – in meinen Augen sogar die Pflicht -, seine Meinung, seine Ideen und seine Bedenken jederzeit zu äußern. Am Ende des Tages steht aber eine Entscheidung. Und diese trifft der Teamleiter. Aus Angst vor Konfrontation sitzen viele Teamleiter Entscheidungen lieber aus und warten, bis einer aus dem Team die Initiative übernimmt oder sich das Problem von selber erledigt hat. Schließlich wird man mit einer Entscheidung auf auf Widerstand treffen und das gilt zu vermeiden. Seltsame Auffassung vom Job, oder?
Wie bekommt man es aber jetzt hin, dass Entscheidungen akzeptiert werden? Mir fällt gerade kein anderes Wort ein, daher sage ich mal: Durch Wahrhaftigkeit und Konsequenz. Ich nehme für mich in Anspruch, das letzte Wort bei Entscheidungsfindungen zu haben (darum bin ich der Projektleiter), also stehe ich auch zum Ergebnis. Wenn es schief geht, ist es erst mal mein Problem. Ich habe die falsche Entscheidung getroffen, ich habe die Risiken falsch eingeschätzt, ich habe die Mitarbeiter falsch eingeschätzt. Wie auch immer, es ist meine Verantwortung.
Das ist also der Deal mit meinem Team:
1. Ein Problem meines Teams ist auch mein Problem (und wenn es nur fehlende Mehrfachsteckdosen sind).
2. Ich höre jedem zu.
3. Wenn ich auf Basis der Informationen eine Entscheidung treffe, ist diese Gesetz. Ende der Diskussion!
4. Ich stehe bei der Arbeit nicht im Wege
5. Wenn es in die Hose geht, entschuldige ich mich und stehe zu dem Mist an statt einen Sündenbock zu suchen
6. Wenn es ein Erfolg ist, ist es der Erfolg des Teams. Dies wird auch gewürdigt.
Das Ergebnis: Irgendwann fängt ein Team an, mich dafür zu repektieren dass man weiß, woran man ist. Wenn sich daraus
später gute Kontakte und Freundschaften entwickeln, umso besser, aber das ist der zweite Schritt.
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Hallo Sven, vielen …… vielen Dank für die moralische Guerilla-Unterstützung !! Die Ansichten zum Projektmanagement sind bestätigend und zugleich motivierend !! Wir nennen uns eine Weltfirma. Deine Kommentare bzw. Berichte treffen zu 99,99 % zu – einfach wie im richtigen Projektleiter-Leben.
weiter so !! Grüsse und ein erholsames Wochenende … Roland
Du triffst den Nagel auf den Kopf .
Soviel für den Moment – vielleicht in Kürze detaillierteres dazu.
Führen ist ein Multiplikator im Guten, wie im Schlechten.
Grüße an den winterlichen Dortmunder Strand
Peter