Guerilla Projektmanagement

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Fach- und Führungslaufbahn

(Den folgende Text habe ich beim aufräumen auf meiner Platte gefunden, er ist also schon ein paar Tage älter)

Fach- oder Führungslaufbahn?
In einem meiner letzten Projekte hat beim Kunden eine Dame gearbeitet die reichlich neidisch auf meinen Job war. Wir Berater hätten schließlich ein super Leben. Wir sehen ständig was Neues. Wir kommen rum. Wir lernen ständig neue Leute kennen.
Ja schon. Aber leider übersah die gute Frau die dunkle Seite des Jobs. Es ist am Anfang sicher spannend wenn man unter der Woche in Hotels schlafen kann; fast wie Urlaub. Aber im Laufe der Zeit geht einem das auf die Nerven. Du bist in einer fremden Stadt, du kennst niemanden und das Hotel ist in einem Gewerbegebiet ohne Anschluss an die City. Du hast also die Wahl zwischen Pay-TV und Hotelbar.
Nachdem du ein, zweimal an so einer Hotelbar warst weißt du, dass das unglaublich deprimierende Orte sind. Frustrierte übergewichtige Vertreter hängen an der Theke, warten auf schöne Frauen (die erstaunlicherweise Besseres zu tun haben als sich dort aufzuhalten) und wenn man nicht aufpasst quatschen die dich stundelang voll. Wenn du es richtig schlecht erwischt hast, ist dein Thekennachbar Vertreter für Aufzugelektronik oder Zahnstocher. Und dann erfährst du 3 Stunden lang etwas über unterschiedliche Zahnstochermodelle und kulturelle Unterschiede in deren Einsatz.
In der Zwischenzeit entscheidet sich deine Freundin dich zu verlassen und deine Kumpel vergessen dich langsam aber sicher, da du eh nie Zeit hast. deine Wochenenden verbringst du damit, Hemden zu waschen und den Koffer für die Woche zu packen. Mehr als schlafen ist eh‘ nicht drin, weil du in der Woche 100 Stunden geackert hast. Du musst ständig freundlich zu allen möglichen Deppen sein, die ihren eigenen Job nicht gestemmt bekommen und trotzdem alles besser wissen; aber es ist halt dein Kunde. Du hast keine Pause, weil Du selbst in der Kantine nett zu allen sein musst und nie unbeobachtet bist.
Selbst Abends musst du eine Show machen und dem Kunden im Restaurrant nette Anekdoten erzählen – und dabei souverän den Salat ohne Messer essen, ohne dass es peinlich wird.

Also: Willst Du das? Willst Du das wirklich?
Falls ja: herzlichen Glückwunsch. Du hast dich für den tollsten Job der Welt entschieden.

Alternative: Fachlaufbahn

Man kann sein Berufsleben auch erfolgreich gestalten ohne das man verzeifelt nach der Karriere als Führungskraft hechelt. Arbeite Dich in ein Thema ein was nur wenige Leute kennen aber viele Leute brauchen. Irgendein SAP Modul bietet sich da zum Beispiel an.
Oder werde Systemadministrator (und schau Dir unter bofh.ntk.net/Bastard.html an was man daraus machen kann …)

Der Mittelweg: Prioritäten setzen
Gerade zum Anfang seines Berufslebens glaubt man, dass man dem Job alles unterordnen muss. Das wird oftmals noch nicht mal vom Vorgesetzten gefordert. Irgendwie haben wir alle ein eingebautes Selbstausbeutungsmodul. Nimm Dir ein wenig Zeit und schreibe auf, wo die Grenzen Deiner Einsatzbereitschaft sind. Vielleicht willst Du trotz Deines Jobs nicht auf den Sport verzichten. Oder Du nimmst Dir vor, nie mehr als 5 Stunden pro Tag im Auto zu sitzen (und statt dessen lieber einmal mehr im Hotel zu übernachten).
Definier Dir Grenzen – und halte Dich dran. Ohne Wenn und Aber.
Früher oder später wirst Du eh‘ anfangen solche Grenzen zu setzen (darum stellen viele Firmen gerne Frischlinge statt erfahrenen Projektleiter ein – die Frischlinge lassen sich noch ausbeuten…).

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