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Spaß mit Statistiken

In den Kommentaren zu diesem Eintrag wird darüber gestritten, ob es denn nun mehr Bäcker und mehr Apotheken in Deutschland gibt.

Die Behauptung, es seien mehr Apotheken findet sich vielfach im Netz und wurde auch vom ARD Magazin PlusMinus verbreitet.

Ein Eintrag widerspricht und schreibt, es seien 47.000 Bäckereien und nur 21.500 Apotheken.

Was stimmt denn nun?

Tja, eigentlich haben alle Recht. Es kommt nur auf die Sicht der Dinge an:
Es gibt nämlich tatsächlich rund 22.000 Apotheken in Deutschland.
Es gibt 16.000 handwerkliche Bäckereibetriebe (Quelle)
Und es gibt zusätzlich 30.000 Filialen.

Also je nach Sichtweise entweder mehr Apotheken (wenn man die Hanwerksbetriebe nimmt), oder
Bäckereien (wenn man alle Betriebe nimmt).

Witzig ist bei der Geschichte nur, dass es völlig am Thema vorbei geht. Die meisten Leute sind sich einige, dass es mehr als genug Apotheken in den Städten gibt und es niemanden stören würde, wenn es ein paar weniger sind. Offenbar ist die Konkurrenz unter den Apotheken nicht sehr ausgeprägt. Ob es nun mehr oder weniger Bäcker gibt, ist zwar ein netter Vergleich, lenkt aber eher vom Thema ab …

Dafür ist Statistik ja immer zu gebrauchen

6 thoughts on “Spaß mit Statistiken

  • Alex sagt:

    Ich hab schon den Eindruck, dass der Konkurrenzkampf zwischen Apotheken recht hart ist. Ich war kürzlich Kopfschmerz-Tabletten kaufen (6€ oder so) und hab noch ein Nagelpflege-Set, Hustenbonbons und einen 10%-Gutschein für´s nächste Mal dazu bekommen. Außerdem war die Dame sehr nett und hat mich darauf hingewiesen, dass die Kopfschmerz-Tabletten in zu hoher Dosis die Magenschleimhäute angereifen…

    Aber vielleicht ist die Konkurrenz in der „Provinz“ auch nicht gar so groß ;-)

  • Stephan sagt:

    Da ich selber auch als externer Berater unterwegs bin, wollte ich noch ein paar weitere Gründe hinzufügen:

    9. Externe arbeiten härter als Festangestellte
    Da die Festangestellten ihrer Rolle sicher sind, legen sie sich nicht so ins Zeug, wie externe, die ihre Stellung im Unternehmen jederzeit verteidigen müssen. Zudem machen Externe lieber Überstunden, da dort meistens keine Beschränkungen gegeben sind.

    10. Externe sind jederzeit kündbar
    Einen internen Mitarbeiter bekommt man nur schwerlich wieder los, wenn er lästig wird. Externe kann man meistens sofort herauswerfen.

    11. Externe werden im Urlaub, Krankheit und Fortbildung nicht bezahlt
    Bei Externen sind die Kosten pro Stunde sehr klar. Wenn er da ist, kostet er, wenn nicht, dann nicht.

    12. Externen muss man keine Karriere bieten
    Interne Mitarbeiter wollen, wenn sie gut sind, im Unternehmen Karriere machen. Externen ist das egal, da sie eher an Folgeaufträgen interessiert sind, als an Personalverantwortung.

    14. Externe Mitarbeiter verursachen keine internen Kosten und reduzieren den Headcount
    Nicht zu verachten ist, dass Externe nicht zum Personal zählen und daher in Bilanzen nicht die Anzahl der Mitarbeiter erhöhen. Zudem ist es häufig so, dass Abteilungen nach Headcount bestimmte interne Kosten (Raummiete, Möbel, Infrastruktur, Verwaltung etc) berechnet bekommen. Diese Kosten fallen für externe Mitarbeiter nicht an. Daher sind diese je nach internen Verrechnungssätzen für die Mitarbeiter teilweise nach interner Kostenrechnung für die Abteilung günstiger. Externe Kosten sind keine Personalkosten sondern laufen häufig unter Dienstleistungen und Material oder ähnlichem. Es wäre einmal interessant, wenn die großen Konzerne offenlegen würden, wie hoch die Ausgaben für Externe insgesamt sind – und wie hoch ihr Headcount und wie viele Externe bereits für mehr als 2, 5, 10 Jahre für das Unternehmen arbeiten……

    15. Externe befördern die Karriere
    Der erfolgreiche Projektabschluss ist für den Projektleiter oft mit einer Bevörderung verbunden. Daher verlässt sich dieser lieber auf Externe, die ihm gegenüber loyal sind und leicht zu knechten. Bei internem Personal kann er nicht auf die Loyalität zählen und weniger Druck ausüben. Daher verlässt er sich lieber auf seine Söldner, die machen, was er verlangt.

    16. Wissen
    Oft werden Externe verpflichtet, wenn das Wissen und die Erfahrung der Internen mangelhaft sind. An interne Schulungen wird hier nur wenig gedacht.

    Die Gründe für Externe sind wohl so vielfältig, wie deren Tätigkeitsfeld. Insgesamt würde es aber ohne Externe wohl in vielen Unternehmen schwierig werden, da diese häufig vitale Funktionen in den Unternehmen durchführen oder unterhalten (siehe Software-Maintenance).

  • Sven Rimbach sagt:

    @Stephan: Guter Kommentar, nur für den falschen Eintrag :-)

  • Nicolas Kübler sagt:

    In der Provinz hat jeder sein Gebiet und man teilt sich den 24h Dienst (d.h. jeden Tag ist eine Apotheke ganztags erreichbar). Aber trotzdem lehnt keiner Geld ab und deswegen greifen die auch gerne in die Marketing Kiste :)

  • Great Gonzo sagt:

    Ich mag solche sinnvollen Statistiken. Mein neuester Favorit:
    http://www.venganza.info/bilder/glaube1.jpg
    Für weitere Detailinformationen siehe auch:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Fliegendes_Spaghettimonster

  • andreas sagt:

    @Sven Rimbach
    Leider sind Ihre Ausführungen falsch. Es gab lt. ABDA Ende 2005 21476 Apotheken INKLUSIVE Filialen und eben 47.000 Bäckereien INKLUSIVE Filialen.
    Da gibt es keine andere Sichtmöglichkeit!

    Die meisten Leute sind auch der Meinung, dass es inzwischen an jeder Ecken einen Bäcker gibt und der Preiswettbewerb nicht gerade für bessere Qualität in der Versorgung mit Backwaren geführt hat. Weniger Bäcker würden keinen stören.

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